Entstehung der PLM
Der Bahngesellschaft Compagnie de Chemin de Fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) gehörte das grösste der französischen Schienennetze, dessen wichtigste Strecke die berühmte « Kaiserlinie » war. Dieser Name stammt aus der Zeit ihres Baus während des 2. Kaiserreichs und von den berühmten Zügen, die sie befuhren : der Orientexpress, der Paris-Rom-Express, der Postzug Malle des Indes und der « Blaue Zug ».
Der Bahnhof Laroche Migennes
Der Bahnhof Laroche wurde 1849 eröffnet ; 1918 wurde er zu Laroche-Migennes umbenannt. Er war lange Zeit ein allgemeiner Haltepunkt : Ein obligatorischer Halt für alle Züge, um einen leeren Tender wieder aufzufüllen oder um einen Lokführer gegen einen anderen auszutauschen…
Von der Entwicklung des Bahnhofs profitierten verschiedene Berufsgruppen, darunter die vom PLM autorisierten Hausierer und die zwischen den Gleisen eingeschlossene Gastronomie « Le Buffet de la Gare ».
Buch « De la vapeur au TGV, 140 ans du chemin de fer dans l’Yonne » erhältlich im Touristenbüro
Die Tacot-Brücke (1887 – 1951)
(auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke im Serein-Tal, die Laroche-Migennes mit Isle-Angely verband).
Die Linie, die Passagiere transportierte, verdankte ihre Langlebigkeit dem Gütertransport : Zement aus Isle-Angely, Steine aus den Steinbrüchen in Massangis, Holz für den Bergbau und die Beheizung der Waldanlagen aus Noyers-sur-Serein, Weine aus Chablis. Die Fracht wurde anschliessend im Hafen von Migennes auf Boote umgeschlagen und nach Paris oder Le Havre transportiert.
Die restaurierte « Tacot-Brücke » ist heute ein idealer Ort für Spaziergänge.
Die Rundhäuser
Das Rundhaus (Lokomotivschuppen), in dem die Lokomotiven geparkt wurden, stellte zusammen mit der Schaltanlage das spezifischste Bahngebäude dar. Es bestand aus Gleisen, die sternförmig angeordnet waren und so viele Säulenjochs wie möglich bildeten, die durch eine Drehscheibe, die sich in der Mitte des « Sterns » befand, angefahren werden konnten. Je nach Bedarf wurde die Drehscheibe so eingestellt, dass nicht alle Jochs angefahren werden können und sah dadurch aus wie ein mehr oder weniger ausgebreiteter Fächer.
1876 in Migennes wurde durch das Depotprojekt der Bau des ersten 30-gleisigen Rundhauses (das « Ost-Rundhaus ») mit einem Durchmesser von 80 m beschlossen, welches 48 Maschinen aufnehmen konnte und 1880 eingeweiht wurde. Die Morphologie des Geländes veränderte sich komplett : An das Rundhaus wurden Büros, Wachen, Geschäfte, Lampenwerkstätte, Hebebühnen, Ladeplätze für Kohle, Reperaturwerkstätte für Körbe und Gruben angebaut.
Das Projekt vom 24. März 1920 führte zum Bau eines zweiten Rundhauses westlich des bereits bestehenden (45-gleisiges West- oder Zentralrundhaus) und mit ihm durch die Hebewerkstatt verbunden ; es folgte der Bau eines dritten halbkreisförmigen, teilweise überdachten Lokomotivschuppen. Dieses 32-gleisige Halbmond-Rundhaus konnte 23 Maschinen aufnehmen. Es ist das einzige, das die Bombenanschläge im Juli 1994 überstanden hat. Der Maschinenpark « de Pompadour » war im Osten an die strategische Verbindung angeschlossen. Grosse Kohlereserven mit Kohle-Screening und Lokomotivtender-Verladeanlagen vervollständigten die neue Konstruktion.
Es handelte sich um einen Eisenbahnkomplex, der sich hauptsächlich im Depot Laroche befand und am meisten von den Dampflokomotiven des Typs Pacific 231, an der Spitze der Schnellzüge und des Typs Mountain 241, an der Spitze der schweren Güterzüge, angefahren wurde.
In Migennes gibt es heute nur noch das Halbmond-Rundhaus (aus Beton). Zur Zeit der drei Rundhäuser wurde es « der Park » genannt und diente der Lagerung von ausländischen Eilzügen im Depot Laroche.
Mehr erfahren : siehe folgende, im Touristenbüro erhältliche Bücher : « Chroniques Migennoise » 1. und 2. Band von Georges Ribeill, « Le parler du Cheminot » von Alain Vincent.
Favorit : Die Eisenbahnerstadt, eine Stadt in der Stadt
Die Eisenbahnerstadt repräsentierte den Wunsch der Eisenbahngesellschaft, insbesondere der PLM, nach einem Gemeinschaftsleben in Selbstversorgung. Für ihren Direktor Noblemaire (Initiator der « grossen PLM-Familie ») ging es darum, alle Bedürfnisse der Haushalte, die in der sogenannten Cité lebten, zu erfüllen. Für Neuanfänger in der Eisenbahnbranche war die Cité sehr hilfreich in Sachen Integration. Die Gesellschaft PLM baute nach und nach ein Lehrlingszentrum und ein von den Mitgliedern der Bruderschaft Saint-Vincent-de-Paul geleitetes Arbeitszentrum, das eine Privatschule, ein Gesundheitsamt, eine Hauswirtschaftsschule, ein Lehrzentrum und eine Kapelle umfasste. So entwickelte das Unternehmen nach und nach eine echte Kleinstadt mit einem eigenen Bildungsnetz und einem komerziellen Vertriebsnetz (PLM-Genossenschaft).